Wer zu tief ins Glas schaut, zu unangebrachten Kommentaren neigt oder zu späterer Stunde ungewollt zur “Lachnummer” der nächsten Monate wird, der hat bei der alljährlichen Weihnachtsfeier eine schwere Zeit. Leider gibt es (manchmal) Kolleg*innen, die nur darauf warten, dass Hans aus der Abteilung B wieder ein peinlicher Schnitzer passiert, der dann im Nachhinein die Gerüchteküche anheizt. Und mit dieser Angst im Nacken sitzen alle an der Tafel und versuchen mit aller Kraft jeglicher Peinlichkeit aus dem Weg zu gehen.
Schluss damit: Wo gefeiert wird, darf es auch lustige Highlights geben — solange dabei niemand (inkl. dir) verletzt wird, ist alle in Ordnung. Um genau das richtige Mittelmaß an Ausgelassenheit und Contenance zu finden, haben wir Regeln aufgestellt, die man für eine unvergessliche Weihnachtsfeier unbedingt befolgen sollte!
1. Kommen und gehen
Wir verstehen, dass gerade die Weihnachtszeit mit sehr viel Stress & Terminen verbunden ist. Die betriebliche Weihnachtsfeier zu schwänzen, kann deshalb sehr verlockend sein. Wir raten dir allerdings davon ab. Die Weihnachtsfeier ist der perfekte Zeitpunkt, um Quality-Time mit deinen Kolleg*innen & Vorgesetzten zu verbringen. Fast so schlimm wie gar nicht kommen ist es, zu spät zu kommen. Wenn auf der Einladung 18:00 Uhr steht, sollte man auch zu diesem Zeitraum eintreffen. Mit Pünktlichkeit erweist man seinen Kolleg*innen Respekt — und das verdienen wir am Ende eines Geschäftsjahres allesamt!
Tipp: Falls du dich so gar nicht zur Weihnachtsfeier aufraffen kannst, solltest du eine plausible Ausrede parat haben.
Zur Türe rein, geht man nicht direkt an die Bar, sondern macht sich höflich bemerkbar. Oder man geht langsam die Runde und begrüßt alle Feiernden. Das klingt zwar nach simplem Hausverstand, wird jedoch nicht immer gelebt.
Wann der beste Zeitpunkt gekommen ist, um von der betrieblichen Weihnachtsfeier wieder nach Hause zu gehen, muss jeder selbst abschätzen. Dabei spielen die individuellen Vorlieben eines jeden Einzelnen eine große Rolle. Steht für einen selbst der “offizielle” Teil im Vordergrund, ist es durchaus legitim, sich nach diesem zu verabschieden. Freut man sich an der Gesellschaft und der gemeinsamen Feier, darf man auch bis zur Sperrstunde standhaft bleiben. Wichtig ist, dass man diese Entscheidung bewusst trifft und man sich dabei eines vor Augen hält: Ich setze mit dem Timing meiner Verabschiedung ein offizielles Statement. Gehe ich kurz nach dem Essen nach Hause, zeige ich damit, dass mir der Austausch im privaten Kontext mit meinen Kolleg*innen nicht wichtig ist oder zumindest unwichtiger, als meine Freizeit. Natürlich wird jedes Verhalten anders interpretiert – deswegen empfiehlt es sich, dem vorzubeugen und den Grund des Gehens glaubhaft darzulegen. Hier sind weitere 4 Tipps, um deiner Karriere auf der Weihnachtsfeier auf die Sprünge zu helfen.
2. Gesprächsthemen
Einstiegsthema ist die Weihnachtsfeier: Wo ist man eigentlich gerade, was isst man, wie gefällt das Ambiente, was macht man selbst zu Weihnachten. Nicht so angebracht sind Klatsch und Tratsch. Zwar bietet die Weihnachtsfeier durch das Zusammenkommen aller und der familiäreren Atmosphäre den idealen Nährboden dafür, man sollte aber immer im Hinterkopf behalten, dass man Dir zukünftig weniger Vertrauen schenken wird.
Mit diesen simplen Einstiegsfragen oder Eisbrecherfragen und ehrlichem Interesse erntest du immer spannende Gespräche:
- Weihnachtspläne: Frag deine Kolleg*innen nach ihren Plänen für die Feiertage. Ob sie verreisen, Zeit mit der Familie verbringen oder besondere Traditionen haben, es gibt immer etwas Spannendes zu erfahren.
- Lieblings-Weihnachtsfilme oder -lieder: Frag nach den Lieblings-Weihnachtsfilmen oder -liedern deiner Kolleg*innen. Das kann zu lustigen Diskussionen und vielleicht auch neuen Empfehlungen führen.
- Jahresrückblick: Erzähl von deinen persönlichen Highlights des Jahres und frag auch dein Gegenüber danach. Das kann eine gute Möglichkeit sein, sich besser kennenzulernen und gemeinsame Erlebnisse zu teilen.
- Essen und Rezepte: Essen ist immer ein beliebtes Thema! Frag nach den Lieblings-Weihnachtsleckereien und vielleicht kann man sogar Rezepte austauschen.
- Lustige Anekdoten: Teile lustige oder peinliche Geschichten aus vergangenen Weihnachtsfeiern. Lachen verbindet und schafft eine entspannte Atmosphäre.
- Hobbys und Interessen: Frag deine Kolleg*innen nach ihren Hobbys und Interessen außerhalb der Arbeit. So erfährst du mehr über ihre Persönlichkeit und vielleicht gibt es gemeinsame Interessen.
- Zukunftspläne: Frag nach den Plänen für das kommende Jahr. Ob beruflich oder privat, es ist spannend zu hören, welche Ziele und Wünsche deine Kolleg*innen haben.
- Spiele und Aktivitäten: Wenn es Spiele oder Aktivitäten bei der Weihnachtsfeier gibt, tauscht euch darüber aus oder frag, wer Lust hat, gemeinsam daran teilzunehmen.
3. Essmanieren
Egal wie groß der Hunger ist: Wie so oft bei Firmenevents wartet man auf die offizielle Eröffnung des Abends. Auch, wenn das Buffet schon offen da steht: Lieber mal hinsetzen und abwarten, als direkt darauf zu stürmen. Wenn es dann so weit ist: Nicht drängeln, Geduld mit den Kolleg*innen haben und kleinere Portionen auf den Teller laden. In dieser Hinsicht scheiden sich die Geister und auch Kulturen. Unserer Meinung nach sollte man aufessen, was man sich selbst auf den Teller lädt — dafür hat man auch den ganzen Abend Zeit. Einfach öfters gehen.
Ein kleiner Tipp für Raucher*innen: Während des Essens und auch zwischen den Gängen wird nicht geraucht. Auch dann nicht, wenn man dafür den Raum verlassen würde — da muss es eben mal kurz warten.
4. Gesellschaftsspiele
Was für viele noch immer ein Tabuthema ist, ist für uns ganz klar: Eine Weihnachtsfeier lebt vom Spaß! Und was macht mehr Spaß, als zu spielen? Egal, ob mit der Musik beim Karaoke, als Schauspieler*in beim Activity oder einfach bei Geschicklichkeitsspielen. Das Spiel bringt Leben in die Weihnachtsfeier – daher sollte es neben dem Essen ein zentraler Bestandteil der Feier sein. Du wirst überrascht sein, wie schnell du Vertrauen und Beziehungen dadurch aufbauen und stärken kannst, was im Büroalltag nur schleppend funktioniert.
5. Das richtige Outfit
Der Dresscode ist von Firma zu Firma und Party zu Party unterschiedlich. Generell gilt: Je konservativer die Firma, desto eleganter der Kleidungsstil. Je nach Location und Ambiente kann das perfekte Outfit variieren: Ein nobles Abendessen braucht Anzug und Kostüm, hingegen darf man sich für ein lockeres Glühweintrinken im Büro durchaus legerer kleiden. Im Notfall besser beim Organisationsteam nachfragen, welcher Dresscode angedacht ist. Vermeiden sollte man in jedem Fall zu kurze oder zu tief dekolletierte Kleider – die haben auf einer Firmenfeier nichts verloren. Der protzige Armanianzug und das knallrote Cocktailkleid bleiben auch lieber Zuhause.
Grundsätzlich sind folgende Punkte bei der Wahl des Outfits zu beachten:
- Dresscode checken: Erste Regel ist immer, den Dresscode zu überprüfen. Frag deine Kollegen oder schau nach, ob es eine Vorgabe gibt. Meistens ist es etwas schicker als der normale Büro-Look, aber nicht zu formell.
- Bequemlichkeit ist wichtig: Denk daran, dass du dich den ganzen Abend wohlfühlen möchtest. Trag also Kleidung, die nicht nur gut aussieht, sondern auch bequem ist.
- Festliche Akzente: Es ist schließlich eine Weihnachtsfeier, also füge ein paar festliche Akzente hinzu, wie zum Beispiel eine weihnachtliche Farbe oder ein funkelndes Accessoire.
- Angemessene Länge: Achte darauf, dass die Länge des Outfits angemessen ist, besonders bei Kleidern oder Röcken. Nicht zu kurz, nicht zu lang – finde die goldene Mitte.
- Schuhe nicht vergessen: Wähle Schuhe, in denen du problemlos tanzen kannst und die gut zu deinem Outfit passen. Denk auch an eventuelle Wetterbedingungen, falls die Feier draußen stattfindet.
- Persönlicher Stil: Vergiss nicht, deinen persönlichen Stil einzubringen. Das Outfit sollte zu dir passen und dich widerspiegeln.
- Last-Minute-Check: Probier dein Outfit vorher an und schau im Spiegel, wie es sitzt und aussieht. So vermeidest du unangenehme Überraschungen.
Mit diesen Tipps findest du mit Leichtigkeit das perfekte Outfit und kannst die Weihnachtsfeier in vollen Zügen genießen! Viel Spaß dabei!
Wichtig: Nicht über Geld reden. Auf einer Weihnachtsfeier spricht man weder über Gehaltserhöhungen noch Versetzungen. Nicht einmal das Gespräch für die Gehaltsverhandlung auszumachen, ist angebracht. In dem Zusammenhang sollte man es auch vermeiden, vor Kolleg*innen mit Statussymbolen zu protzen – teure Reisen und Schmuck, exklusive Outfits oder Autos können den Hygiene-Nerv “Gehalt” empfindlich treffen. Wenn man sein Team noch nicht so gut kennt, fokussiert man sich besser auf das Kennenlernen und aktives Zuhören. Für ein interessantes Gespräch sind immer beide Seiten verantwortlich.
Zu später Stunde und im schönen Kleid fällt die hübsche Kollegin oder der hübsche Kollege schon mal stärker positiv auf, als im Büro. Man kann sich super unterhalten und, wenn es angebracht ist, auch mal tanzen. Aber auf Aufriss gehen sollte man im Rahmen der Weihnachtsfeier nicht. Fummeln ist übrigens auch verboten, aber das sollte dann ja klar sein.
Wichtig:
Zu später Stunde und im schönen Kleid fällt die hübsche Kollegin oder der hübsche Kollege schon mal stärker positiv auf, als im Büro. Man kann sich super unterhalten und, wenn es angebracht ist, auch mal tanzen. Aber auf Aufriss gehen sollte man im Rahmen der Weihnachtsfeier nicht. Fummeln ist übrigens auch verboten, aber das sollte dann ja klar sein.
6. Kenn dein Trinklimit
Gratis Getränke und eine aufgelockerte Stimmung laden dazu ein, beim Alkohol über die Strenge zu schlagen. Alkohol enthemmt und lässt dich Dinge sagen und tun, die du nüchtern betrachtet vielleicht bereust. Nicht umsonst passieren die unvergesslichsten Fauxpas fast alle unter Alkoholeinfluss. Wie viel “Schwips” in Ordnung ist, hängt auch stark von der Unternehmenskultur ab — wenn du jedoch die Kontrolle über dich verloren hast, dann hast du mit Sicherheit auch die Grenze überschritten. Ein guter Trick ist, wenn du deine Trinkgeschwindigkeit (= alkoholisches Getränk pro Stunde) einem*einer körperlich ähnlichen Kolleg*in anpasst, von dem oder der du glaubst, dass er*sie sich den ganzen Abend lang unter Kontrolle hat. Dann brauchst du nur noch zu hoffen, dass du ihn richtig eingeschätzt hast. Viel Wasser trinken und “für mich heute keine harten Sachen” hilft auch.
Tipp:
Viel Wasser trinken und “für mich heute keine harten Sachen” hilft auch.
7. Sei Du selbst. Es werden dich alle dafür lieben!
Die Weihnachtsfeier soll einen Rahmen schaffen, bei dem du dich nicht verstellen brauchst. Liebst du es, tiefgründige Gespräche zu führen, zu tanzen, zu singen oder zu lachen, bis der Bauch schmerzt — dann tue es! Egal, ob du dabei beim ersten Versuch schiefe Blicke erntest. Bleibe dir treu. Wenn dir der Rahmen der Weihnachtsfeier nicht passt, dann sprenge ihn! Menschen wollen beim Feiern naturgemäß Spaß haben, sich auf Augenhöhe austauschen und sich keiner Etikette unterwerfen — solange du niemanden (inklusive dir) dabei verletzt, kränkst oder blamierst ist alles erlaubt! Mit deinem Vorbild wirst du die Feier ins Rollen bringen und hoffentlich alle mitreißen.
Im Grunde genommen ergibt sich der “Weihnachtsfeier-Knigge” mit einem guten Hausverstand sowieso von selbst. Und im Vordergrund steht ja immer noch eines: Eine schöne, gelungene Weihnachtsfeier mit den Kolleg*innen.
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VIDEO: Weihnachtsfeier: die 5 dümmsten Ausrutscher
FAQs Verhalten Weihnachtsfeier
Ist eine Weihnachtsfeier verpflichtend?
In den meisten Fällen ist eine Unternehmens-Weihnachtsfeier nicht verpflichtend. Ohne triftigen Grund wird es von Vorgesetzten allerdings nicht gern gesehen, wenn die Weihnachtsfeier geschwänzt wird. Auch für dich kann der Austausch mit Kolleg*innen & Management auf der Weihnachtsfeier durchaus von Vorteil sein.
Gibt es Regeln für die Weihnachtsfeier?
Feste Regeln für dein Verhalten auf der Weihnachtsfeier gibt es nicht (allerdings oft einen Code of Conduct). Allerdings sind einige ungeschriebene Regeln rund um Alkohol, Flirten. Kommen & Gehen als auch Gesprächsthemen bei vielen Personen durchaus vorhanden. Stelle sicher, dass diese bei dir setzen, wenn du an der Weihnachtsfeier teilnimmst.