Organisation ist alles: Mit diesem Motto kommen nicht nur Einzelpersonen weit, sondern vor allem Unternehmen. Die Organisationsstruktur bildet den Grundstein jeder Firma und kann über Erfolg und Misserfolg entscheiden. Wählst du deine Unternehmensstruktur nicht sorgfältig aus, wird sie dich wählen. Sich für die richtige Wahl zu entscheiden, kann schwierig sein. Deswegen stellen wir dir die sieben beliebtesten Organisationsstrukturen im Überblick vor. Inklusive Beispielen von weltbekannten Unternehmen, versteht sich.
Wozu eine Unternehmensstruktur?
Lass uns vorerst klarstellen, was mit Organisationsstrukturen im Kontext der Unternehmenswelt eigentlich gemeint ist. Kurz und knapp: Die Organisationsstruktur legt fest, wie Arbeitsprozesse und Mitarbeitende innerhalb eines Unternehmens organisiert sind. Es ist ein System, das feststellt, wie das Unternehmen arbeitet, um seine Ziele zu erreichen. Dieses System entscheidet, wo Verantwortlichkeiten liegen, wem Mitarbeitende untergeordnet sind und wie Entscheidungen letztendlich getroffen werden. Dem United Nations Handbook of Statistical Organization zufolge, sind diese Aspekte essenziell, wenn ein Unternehmen auf lange Sicht erfolgreich sein will.
Es gibt nicht die eine perfekte Struktur, die für jedes Unternehmen passt. Organisationsstrukturen sind genauso einzigartig wie jede Firma. Die Umsetzung bedarf genauer Planung und einem großzügigen Umsetzungszeitraum, um perfektioniert werden zu können. Allerdings gibt es ein paar grundlegende Aspekte, über die jedes Unternehmen nachdenken sollte, bevor es eine Firmenstruktur auswählt:
- Die Unternehmensgröße und zukünftige Expansionspläne
- Die Marktsituation: Verändert sie sich ständig oder bleibt der Markt konstant? Gibt es ortsabhängige Unterschiede?
- Die Unternehmensziele
- In welchem Ausmaß arbeiten Mitarbeitende zusammen?
- Produktvielfalt
Warum solltest du dein Unternehmen strukturieren?
Mensch und Struktur passt einfach zusammen. Das wird klar, wenn man sich unsere Evolutionsgeschichte anschaut. Unsere Vorfahren waren auf kleine Gruppen angewiesen, um Ressourcen zu finden und Verantwortlichkeiten aufzuteilen. Die Weiterentwicklung und das Wachstum moderner Gesellschaften brachte neue Organisationsstrukturen mit sich. Kleine familiäre Gruppen entwickelten sich zu Dörfern, Städten, Staaten und Unternehmen. Du siehst also, dass sich unsere Strukturen stets weiterentwickeln und mit Vor- und Nachteilen verbunden sind.
Ausgehend von einer Firmen-Perspektive, definiert eine Organisationsstruktur die Hierarchien, die Befehlskette und Verantwortlichkeiten von allen Mitarbeitenden. Eine fehlende oder mangelhafte Struktur führt zu Fehlkommunikation, Arbeitsverzögerungen und Demotivation.
Zentralisierung und Abteilungen
Bevor wir verschiedenen Organisationsstrukturen miteinander vergleichen können, müssen die Vergleichsfaktoren klargestellt werden. Innerhalb jeder Organisationsstruktur gibt es eine Vielzahl an Besonderheiten. Unsere Definition vergleicht vor allem die Zentralisierung und die Nutzung von Abteilungen.
Die Zentralisierung entscheidet darüber, wie die Entscheidungsmacht innerhalb des Unternehmens aufgeteilt ist. Innerhalb zentraler Organisationen, werden Entscheidungen von der höchsten hierarchischen Instanz getroffen, in vielen Fällen der Geschäftsführung. Die Entscheidungsmacht ist hier ganz klar hierarchisch. In einer dezentralen Struktur liegt die Entscheidungskraft bei mehreren Parteien und wird autonom von den Mitarbeitenden ausgeführt.
In welcher Weise Unternehmen Abteilungen nutzen, legt fest, wie bestimmte Aktivitäten und Aufgaben organisiert werden. Abteilungen hängen in den meisten Fällen mit funktionalen, lokalen, Produkt- oder Kund*innen-orientierten Faktoren zusammen. Die bekanntesten Abteilungen umfassen Sales, Finance oder Marketing. Abteilungen bestimmen über Kommunikations-, Koordinations– und Entscheidungsprozesse.
Hierarchisch | Funktional | Flach | Sparten | Matrix | Team | Netzwerk | |
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Entscheidungsmacht | Zentral | Zentral | Dezentral | Zentral | Zentral/Dezentral | Dezentral | Dezentral |
Kollaboration der Abteilungen |
1. Hierarchische Strukturen
Fangen wir mit einer der bekanntesten Organisationsstrukturen an: der hierarchischen Struktur. Dieses Modell ist in zahlreichen Unternehmen, unabhängig von der Größe, stark etabliert. Innerhalb einer hierarchischen Struktur sind die Machtverhältnisse ganz klar festgelegt. Verantwortlichkeiten sind für alle Beteiligten nachvollziehbar und mit einer ganz klaren Kommunikation gepaart.
Beispiele für hierarchische Strukturen gibt es viele. Eines der prominentesten Unternehmen mit klar definierten Hierarchien ist Amazon. Das Unternehmen beschäftigt weltweit um die 1,6 Millionen Mitarbeitende und ist somit das größte online Kaufhaus der Welt. Das Unternehmen ist in spezifische Abteilungen wie Software, HR, Finance und operative Prozesse unterteilt. Entscheidungen werden ausschließlich vom Management-Team, allen voran dem CEO, getroffen.
Zentralisierung
Die Befehlskette beginnt bei der höchsten Management-Etage und endet bei den normalen Mitarbeitenden. Kommunikation beginnt von oben herab, das hierarchische Modell ist somit zentral ausgerichtet. Würde man eine hierarchische Struktur in einer Matrix darstellen, sähe das Modell wohl aus wie eine Pyramide.
Abteilungen
Die meisten hierarchischen Strukturen verwenden Abteilungen, um Mitarbeitende nach ihren Aufgaben und Funktionen zu organisieren. Oft gibt es viele Management-Etagen, die ganz klare Verantwortungen und Entscheidungsgewalt haben. Wenn die Verantwortungsbereiche von allen Beteiligten klar sind, bleiben Abläufe effizient.
Vorteile: | Nachteile: |
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2. Funktionale Strukturen
Auch bekannt als bürokratische Organisationsstruktur, ist diese Struktur dadurch gekennzeichnet, dass Mitarbeitende nach ihrer jeweiligen Jobfunktion in Abteilungen wie Marketing, Sales o.Ä. eingeteilt werden. Die Zusammenarbeit zwischen den Abteilungen ist in den meisten Fällen limitiert.
Diese Art der Einteilung ist vor allem in größeren Firmen beliebt, da es mit Stabilität und konstanten Arbeitsprozessen einhergeht. Das Unternehmen Airtel, welches eines der führenden Telekommunikationsunternehmen in Indien ist, bedient sich schon des Längeren einer funktionalen Struktur.
Zentralisierung
Innerhalb dieser Struktur entstehen durch die Hierarchien verschiedene Machtstufen. Ähnlich wie bei hierarchischen Strukturen liegt die Entscheidungsmacht bei der obersten Managementebene. Entscheidungen werden von wenigen Führungsinstanzen gemacht. Daher handelt es sich hier um eine zentral orientierte Struktur.
Abteilungen
Wie der Name bereits vermuten lässt, teilen funktionale Unternehmen ihre Mitarbeitenden je nach Funktion in Abteilungen auf. Die klassischen umfassen dabei HR, Finance, Sales, Marketing und das Managementteam.
Vorteile: | Nachteile: |
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3. Flache Organisationsstruktur
Flache Organisationsstrukturen werden vor allem von jungen Unternehmen und Start-ups genutzt. Allerdings haben mittlerweile auch viele große Firmen ihren Mehrwert erkannt und nutzen die Struktur für sich. Typische Charakterzüge einer flachen Struktur sind Kommunikation auf Augenhöhe, Agilität, Flexibilität und aufgeteilte Entscheidungsmacht. Führende Unternehmen wie Facebook, Gore und General Electric nutzen flache Strukturen zu ihrem Vorteil.
Zentralisierung
Einer der bemerkenswertesten Charakterzüge einer flachen Struktur ist, dass sie dezentral organisiert ist. In flachen Organisationen werden Mitarbeitende dazu ermutigt, eigene Entscheidungen zu treffen. Die Managementebene ist somit nicht die einzige Instanz, die Entscheidungen trifft. Das Management schenkt den Mitarbeitenden Vertrauen und strenge Überwachung steht nicht an der Tagesordnung.
Abteilungen
Ob ein flaches Unternehmen Abteilungen für sich nutzt oder nicht, ist ganz unterschiedlich. Mitarbeitende können je nach Produktart, Abteilung oder Standort miteinander arbeiten. Innerhalb einer flachen Hierarchie, ist die Zusammenarbeit zwischen Abteilungen erwünscht. Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen kommen außerdem für Projekte zusammen, die sonst keinem Aufgabenbereich zugeteilt werden können.
Vorteile: | Nachteile: |
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4. Spartenstruktur
Diese Organisationsstruktur ist ein hervorragendes Beispiel für Dezentralität. Vor allem in großen Unternehmen wird oft in verschiedenen Geschäftsbereichen gearbeitet. Diese Bereiche organisieren sich autonom und verwalten ihre eigenen Ressourcen. Im Grunde sind es kleine Unternehmen, die einem großen Mutterkonzern untergeordnet sind. Sie können nach folgenden Faktoren organisiert sein:
- Markt: Die Geschäftsbereiche sind nach dem jeweiligen Markt, der Industrie oder Kund*innen-Intentionen aufgeteilt.
- Produkt: Die Bereiche sind in bestimmte Produktgruppen aufgeteilt.
- Standorte: Die Bereiche sind nach Standorten aufgeteilt.
Als Beispiel dient die Fastfood-Kette McDonald’s. Durch die örtliche Aufteilung des Unternehmens hat es mit einer Standort-basierten Organisationsstruktur gestartet. Auch die Organisation Pepsi, welches als Mutterkonzern für viele kleinere Unternehmen dient, nutzt eine Spartenstruktur basierend auf Produkt und Standort.
Zentralisierung
Da die Bereiche über ihre eigenen Ressourcen verfahren, gilt diese Organisationsstruktur als dezentral. Die Entscheidungsmacht geht nicht ausschließlich von der Chefetage aus, sondern wird vor allem innerhalb der Geschäftsbereiche selbst getroffen. Eigene Abteilungen haben so mehr Platz für Innovation.
Abteilungen
Unternehmen unterteilen auch bei Spartenstrukturen in klassische Abteilungen wie HR, Finance oder Marketing. Innerhalb der Geschäftsbereiche ist immer mindestens ein Mitglied jeder Abteilungen tätig. Beispiel: Jeder Geschäftsbereich hat ein eigenes, kleines Marketing- oder Salesteam. Mitarbeitende unterstehen so immer zwei Manager*innen. Einerseits dem oder der Produktmanager*in, der oder die für den Geschäftsbereich zuständig ist. Und andererseits ein*e Abteilungsmanager*in, der oder die sich mit Beschäftigten der gleichen Abteilungen innerhalb der verschiedenen Geschäftsbereiche beschäftigt.
Vorteile: | Nachteile: |
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5. Matrixstrukturen
Matrixstrukturen haben in den letzten Jahrzehnten einen Aufschwung erlebt, werden mittlerweile aber nur noch selten verwendet. Das Modell wird von vielen Unternehmen als kompliziert erachtet. Eine Matrixstruktur verbindet zwei andere Strukturen miteinander, meisten eine funktionale Struktur und eine Spartenstruktur.
In einer Matrixstruktur kommen Teams aus verschiedenen Abteilungen für bestimmte Projekte zusammen. Dadurch haben Mitarbeitende eine Doppelrolle im Unternehmen. Das bedeutet auch, dass sich Abteilungen und Meldesysteme innerhalb der Firma überschneiden. Der Vorteil: Wenn ein großes Unternehmen viele Projekte zugleich betreut, ist die Firma flexibler. Erfolgreiche Unternehmen, die Matrixstrukturen verwenden, sind zum Beispiel Starbucks.
Zentralisierung
Wie man sieht, bedarf diese Art der Struktur einer genauen Planung. Matrixstrukturen bilden einen Hybrid zwischen zentralen und dezentralen Strukturen. In den funktionalen Abteilungen ist die Kommunikation meist zentral. In den Projektteams haben Mitarbeitende mehr Freiheiten, eigene Entscheidungen zu fällen.
Abteilungen
Mitarbeitende sind für ihre tägliche Arbeit in klassische Abteilungen eingeteilt. Sie kommen allerdings auch in abteilungsübergreifenden Teams zusammen, um an gewissen Projekten zu arbeiten, die von einem*einer Projektmanager*in betreut werden.
Vorteile: | Nachteile: |
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6. Teamstrukturen
Innerhalb dieser Struktur arbeiten Mitarbeitende in gut vernetzten Teams auf ein gemeinsames Ziel hin. In jedem Team gibt es Manager*innen und Mitarbeiter*innen von verschiedenen Bereichen. Der Fokus des Teams liegt entweder auf Produkt, Kund*innen, Markt oder Mission. Die Entscheidungen werden je nach den übergeordneten Unternehmenszielen getroffen. Mitarbeitende bleiben nicht für immer in denselben statischen Teams, sondern wechseln regelmäßig von Projekt zu Projekt.
Zentralisierung
Entscheidungen werden nicht nur von der Managementebene getroffen, Teamstrukturen agieren daher dezentral. Entscheidungen richten sich nach den Unternehmenszielen, werden aber von den Mitarbeitenden selbst getroffen.
Abteilungen
Ähnlich wie bei Matrixstrukturen, können Mitarbeitende zu ihren Abteilungen heimkehren, wenn gerade keine Projekte verfügbar sind. Diese Abteilungen haben übergeordnete Manager*innen.
Vorteile: | Nachteile: |
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Das Mode-Unternehmen Hennes und Mauritz nutzt eine Netzwerkstruktur. Das Kernteam hat einen Großteil der Herstellungsprozesse nach Asien ausgelagert, wo die Kosten um einiges billiger sind als in Europa. Das Produktentwicklungsteam ist aktuell in Australien, während das Callcenter in Neuseeland stationiert ist.
Zentralisierung
Innerhalb einer Netzwerkstruktur übersehen Manager*innen die internen als auch externen Arbeitsprozesse. Allerdings sind die Machtstrukturen im Kernteam nicht hierarchisch. Bei Projekten wird sehr stark auf Kollaboration gesetzt. Auch die Entscheidungsgewalt ist besser aufgeteilt, wodurch Netzwerkstrukturen dezentral arbeiten.
Abteilungen
im Kernteam gibt es normalerweise nur wenige Abteilungen. Was bei anderen Unternehmen interne Abteilungen bildet, wird von Netzwerkstrukturen ausgelagert. Das Kernteam fokussiert sich auf die übergreifende Mission des Unternehmens. Hauptsitze sind grundsätzlich kleiner. Dafür gibt es viele standortübergreifende Hubs, die mit der Zentrale in Kontakt bleiben.
Vorteile: | Nachteile: |
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Können sich Organisationsstrukturen verändern?
Jetzt, wo du top über Organisationsstrukturen informiert bist, fragst du dich vielleicht: Welche dieser Strukturen eignet sich am besten für mein Unternehmen? Die Antwort auf diese Frage kann von keinem Artikel beantwortet werden.
Die gute Nachricht: Organisationsstrukturen müssen nicht statisch sein, sondern können sich ständig verändern. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Unternehmen ihre Struktur alle drei bis vier Jahre neu erarbeiten. Märkte verändern sich, und es ist wichtig, konkurrenzfähig zu bleiben.
Wir können uns gut in deine Lage versetzen: Es ist furchteinflößend, sein gesamtes Unternehmen mir nichts, dir nichts umzustrukturieren. Auch wir befinden uns gerade in einer großen Umstrukturierungsphase und können bestätigen, dass der Prozess mit vielen Hürden und Herausforderungen einhergeht. Jetzt, wo wir mit unserer neuen und verbesserten teamazing-Flotte in See stechen konnten, bemerken wir allerdings den Mehrwert. Wann wirst du die Kontrolle über deine Organisationsstruktur übernehmen und dein Unternehmen zum Besseren verändern?