Stefan hat heute seinen ersten Arbeitstag. Das Unternehmen: Im dynamischen IT-Sektor, ein Start-up, mit den besten Prognosen. Das Auswahlverfahren wurde höchst professionell durchgeführt. Der Vertrag bereits unterschrieben. Das Team ist sympathisch, jung und äußerst motiviert. Yippie. Geschafft! Was soll da noch schiefgehen? (Spoiler: Schlechtes Onboarding!)

Gerade in den ersten Tagen im neuen Unternehmen fühlen sich die meisten ganz und gar nicht „like a boss“. Die richtige Herangehensweise kann hier Abhilfe schaffen.
Mit dem Chef geht’s am ersten Tag gleich ins neue Büro. Neben dem Schlüssel, den Zugangscodes und der Informationsmappe liegt noch eine Schokolade zur Begrüßung bereit. Die Einführung am ersten Tag macht der freundliche Kollege am Nebentisch. So weit, so gut. Alles super.
Und am 2. Tag?
The Day after
Am ersten Tag wird der „Neue“ meist geschont und ihm alles so angenehm wie möglich gemacht. An den folgenden Tagen wird aber oft schon mehr erwartet. Die Kollegen wünschen sich endlich Entlastung. Der Chef wartet auf neue Ideen und Umsetzungen, um Ziele zu erreichen. Und es stehen viele neue Dinge an, die man noch nicht kennt. Überforderung ist hier vorprogrammiert.
5 gute Gründe, warum du die Einarbeitungsphase nicht unterschätzen solltest
- Neueinsteiger, die das Gefühl haben, nicht optimal in der Firma aufgenommen zu werden, sind schnell demotiviert und zeigen nicht ihr ganzen Leistungsvolumen.
- Fehlt dem neuen Kollegen das Wissen über die Firma, Produkte, Mitbewerber oder Branche, sind Fehlentscheidungen (mit all ihren Konsequenzen) äußerst wahrscheinlich.
- Sind neue Kollegen nicht gut im Team integriert, kommt es zwangsläufig zu Spannungen, was wiederum zur Reduzierung der Arbeitsleistung führt.
- Unmotivierte und schlecht integrierte Mitarbeiter verlassen das Unternehmen oft frühzeitig. Die Kosten der Trennung und Neubesetzung können schnell im fünfstelligen Bereich liegen.
- In Zeiten von Bewertungsplattformen hat eine schlecht gelaufene Onboarding-Phase auch Konsequenzen für zukünftige Bewerber. Imageverlust oder Minderung der Bewerberanzahl können die unangenehmen und teuren Folgen sein.
Was bei schlechtem Onboarding vergessen wird – und was DU besser machen kannst
Das Wichtigste vorweg: Erwartungen an den neuen Kollegen von Seiten des Unternehmens und der Führungskraft müssen klar (und am besten schriftlich) kommuniziert werden. Wie lange hat der neue Mitarbeiter Zeit sich einzuarbeiten? Ist es gewünscht, gleich mit neuen Ideen und deren Umsetzung loszulegen oder soll erst die Firma, das Team und die Branche kennen gelernt werden? Vereinbare hierfür smarte Ziele und lege einen klaren Zeitrahmen fest, wie die Onboarding-Phase ablaufen soll. Plane auch ausreichend Feedbackgespräche ein.
Frage unbedingt nach den Vorstellungen und Erwartungen des neuen Mitarbeiters. Meist weiß der Bewerber – aus schlechten Erfahrungen – was er NICHT will. Eine klare Abklärung und Abstimmung der Erwartungen hilft beiden Seiten, das Onboarding so angenehm und reibungslos wie möglich zu gestalten.
Um auch in den ersten Monaten optimale Leistungen zu bringen, denke frühzeitig an die Qualifikation des neuen Mitarbeiters. Meist deckt der gewählte Bewerber nicht alle Punkte des Anforderungsprofils ab. Aus den Ergebnissen des Bewerbungsprozesses sollte klar hervorgehen, welche Weiterbildungen der neue Mitarbeiter noch braucht um den Job ideal auszuführen.
Noch ein wertvoller Tipp
Der fachlichen Integration eines neuen Mitarbeiters wird oft die meiste Beachtung geschenkt. Achte mehr auf die soziale und werteorientierte Integration. Die Werte des Unternehmens spüren, sich als Teil des Teams zu fühlen, akzeptiert werden und ein „Wir-Gefühl“ zu entwickeln sind essentiell, um motiviert und leistungsstark zu bleiben.
Auch Teambuildings stellen einen möglichen und abwechslungsreichen Teil des Onboarding-Systems in einem Unternehmen dar. Neue Mitarbeiter werden spielerisch mit dem bestehenden Team verknüpft und emotional an das neue Unternehmen gebunden. Eine optimale Möglichkeit, um ein rasches Durchstarten in der neuen Umgebung zu garantieren.
Neue Mitarbeiter entscheiden bereits in den ersten Tagen, ob sie sich voll und ganz auf die Firma einlassen und ihre maximale Leistung bringen oder ob das nur ein „Job auf Zeit“ wird. Heißt für dich: Leg‘ los! Investiere Zeit und Ressourcen in das Onboarding. Und gewinne einen neuen Mitarbeiter, der für das Team und die Firma brennt! So wie Stefan.