Die Frage, wie man seine Mitarbeiter am besten motivieren kann, ist bereits seit Jahren ein ganz zentrales Thema in der HR-Welt geworden. Seine Mitarbeiter zu motivieren ist allerdings nicht so einfach, wenn man sie nicht mehr täglich persönlich sieht, sondern nur mehr über einen Bildschirm. Motivation im Homeoffice ist eine Herausforderung. Unsere gesamte Kommunikation ist nicht darauf ausgerichtet, uns über Monitore zu sehen und nur zeitversetzt zu hören. Daher ist es nicht bloß schwierig, für die Mitarbeiter selbst, ihre Motivation für ihre Arbeit hochzuhalten. Auch für Manager, die ihre Angestellten in solch herausfordernden Zeiten motivieren und unterstützen müssen. Aufgrund der Tatsache, dass der Arbeitsalltag und die Kommunikation rein virtuell ablaufen, muss in diesen Zeiten wieder viel mehr Wert auf Gemeinschaft und Zwischenmenschliches gelegt werden.
Welche nützlichen Tipps es für Manager gibt, ihre Mitarbeiter zu motivieren, erfährst du in diesem Artikel.
Gemeinschaft stärken
Wenn Mitarbeiter plötzlich von zu Hause aus arbeiten müssen, anstatt im Büro gemeinsam mit ihren Kollegen, kann das schnell dazu führen, dass das Motivations-Level in den Keller sinkt. Mitarbeiter leben mit Routinen und sind daran gewöhnt – in der Früh aufzustehen, zur Arbeit zu fahren, dort ihre To-Dos zu erledigen und auch gerne einmal eine Kaffeepause machen, um sich mit ihren Kollegen auszutauschen. Vor allem dieser zwischenmenschliche Austausch geht bei der Remote Work oft verloren. Vielen Menschen fehlen diese Interaktionen, was sich auch negativ auf ihre Motivation und Produktivität auswirken kann. Daher ist es umso wichtiger, seinen Mitarbeitern Gelegenheit für einen solchen Austausch zu bieten und gleichzeitig den Workflow und die interne Kommunikation zu verbessern. Glücklicherweise gibt es heutzutage bereits genügend Plattformen und Tools die man dafür nutzen kann. Mehr zu unseren Top-Tools findest du hier.
Austausch im virtuellen Raum
Schaffe einen virtuellen Raum, kreiere die Möglichkeit sich über Privates und Berufliches austauschen zu können. Achte gleichzeitig darauf, dass sich diese beiden Welten nicht zu sehr vermischen. Lege beispielsweise fixe Zeiten und Tools für gemeinsame Brainstorming Sessions, Teamwork Aufgaben oder spielerische Aktivitäten fest, um das Gemeinschaftsgefühl auch im Homeoffice zu stärken. Unternehmen wie Gitlab haben zum Beispiel eine virtuelle Kaffeepause eingeführt, in der Mitarbeiter gemeinsam Pause machen, Kaffee trinken und sich über Videocalls unterhalten. Wer Lust hat, sich körperlich zu betätigen, kann auch gemeinsame Workout- oder Yoga-Sessions organisieren, um Körper, Geist und Seele etwas Gutes zu tun. Dabei können sich die Mitarbeiter gegenseitig pushen, motivieren und ihren inneren Schweinehund überwinden– faule Ausreden funktionieren da nicht mehr. Außerdem ist Gesundheit und Wohlbefinden eine grundlegende Komponente der Motivation. Wer nicht gesund ist und sich wohl fühlt, wird weniger Kraft aufbringen können, um sich zu motivieren.
Ziele vorgeben
In Homeoffice Zeiten ist es besonders wichtig, klare Ziele vor Augen zu haben – auch wenn das oft schwierig ist. Als Manager gilt es daher, mit gutem Beispiel voranzugehen und klare Ziele zu definieren und diese auch an die Mitarbeiter zu kommunizieren. Dies müssen keine großen Ziele sein, sondern vielmehr ein Anhaltspunkt für Mitarbeiter. So können sich Mitarbeiter besser orientieren und haben nicht das Gefühl, dass ihre Arbeit und ihr Einsatz im Nichts verblasst. Beim Formulieren von Zielen sollte man sich an die SMART-Methode halten. Das bedeutet sie sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein. Um zu kontrollieren, ob Ziele auch erreicht werden, ist es wichtig, in ständigem Kontakt zu seinen Mitarbeitern zu stehen und viel Wert auf den Austausch zu legen.
Trage deinen Mitarbeitern zum Beispiel auf, sich klar definierte Tagesziele zu setzen und diese auch zu notieren. Dadurch haben sie jeden Tag ein klares Ziel vor Augen und laufen nicht Gefahr, die Orientierung zu verlieren oder im Chaos zu versinken. Die Psychologin Gail Matthews hat durch eine Studie herausgefunden, dass man seine Ziele besser erreicht und produktiver arbeitet, wenn man sie zu Papier bringt, da beide Gehirnhälften bei diesem Prozess mitwirken. Erreichte Ziele innerhalb des Unternehmens können auch visuell dargestellt werden und bei einem Meeting den Mitarbeitern präsentiert werden. Somit führt man sich nochmals vor Augen, was man bereits erreicht hat. Erfolgserlebnisse sind ja bekanntlich die beste Motivation.
Anerkennung und Wertschätzung
Ein Problem, das bei Remote Work auftreten kann, ist jenes von fehlender Anerkennung oder Wertschätzung. Aufgrund der Tatsache, dass alles virtuell und online abläuft, kann es schnell einmal dazu kommen, dass man die Arbeitsleistung der Mitarbeiter rein als Produkt betrachtet und nicht die Arbeit und Mühe wertschätzt, die dahinter steckt und investiert wurde. Allerdings ist Anerkennung für uns Menschen eine essenzielle Komponente, die sogar in der Bedürfnispyramide von Maslow enthalten ist und nicht vernachlässigt oder gar vergessen werden darf, denn sie beeinflusst auch den Erfolg eines Unternehmens positiv.
Lob ist für Mitarbeiter etwas sehr Wichtiges. Es zeigt ihnen, dass ihre Arbeit wertgeschätzt wird und motiviert sie, weiterhin gute Arbeit zu leisten. Außerdem zählt es zur extrinsischen Motivation und von Psychologen wird diese Art der positiven Verstärkung als besonders effektiv eingestuft.
Daher sind die HR-Verantwortlichen zurzeit vor allem mit der Suche nach einem geeigneten Belohnungssystem beschäftigt, um den Mitarbeitern die Wertschätzung auch aufzuzeigen und zu verhindern, dass sich die Mitarbeiterzufriedenheit durch die derzeitige Situation verschlechtert. Auch dafür gibt es mittlerweile bereits digitale Tools. Jedoch sollte jedes Unternehmen diesen Prozess auf die eigene Unternehmenskultur abstimmen.
Kommunikation & Transparenz
Die richtige Kommunikation ist in der Situation, in der wir uns derzeit befinden, das A und O. Sie ist nämlich nicht nur für den internen Informationsaustausch und Workflow wichtig, sondern auch für die interpersonelle Beziehung zwischen Managern und ihren Mitarbeitern. Wer seine Mitarbeiter darüber im Unklaren lässt, wie es mit dem Unternehmen aussieht und welche Auswirkungen die Situation für sie haben kann, riskiert, dass diese das Vertrauen in ihre Führungskräfte verlieren. Generell gilt immer: Überkommunikation ist besser als nicht zu kommunizieren. Wenn all die Fragen der Mitarbeiter unbeantwortet bleiben, beginnen diese, sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz zu machen und sind von ihrer Arbeit abgelenkt, weshalb auch ihre Produktivität beeinträchtigt wird. Genauso sieht es auch mit ihrer Motivation aus. Wenn Mitarbeiter der Führungsebene nicht vertrauen, die Situation erfolgreich zu meistern und sich stattdessen fühlen, als hätte man sie im Homeoffice vergessen, sinkt auch ihre Motivation.
Beim Thema Mitarbeitermotivation ist es aber wichtig anzumerken, dass es nicht alleine die Aufgabe des Top-Managements, der Personalabteilung, der Führungskräfte oder Manager ist, sondern auch die der Mitarbeiter, diese Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und dadurch gestärkt aus dieser Situation hervorzugehen.