Die bevorstehende Teambuilding-Saison wird von vielen lediglich mit einem müden Augenrollen begrüßt. Auf Go-Kart-Fahren oder Seilgarten hat mittlerweile fast niemand mehr Lust. Und trotzdem kommen eine Vielzahl der Unternehmen immer wieder auf diese Aktivitäten zurück, um vergeblich ihr Team zu stärken.  Zugegeben, der Aufbau eines effektiven Teams ist schwierig, aber sei mal ehrlich: Haben einmalige Ausflüge wie Klettern oder Karaoke-Abende die Zusammenarbeit deines Teams schon jemals verbessert? Wir bezweifeln es.

Wir schauen uns an, warum so viele Unternehmen Tausende von Euro für umständliche Teambuilding-Events ausgeben, die ohnehin nicht funktionieren. Und gibt es überhaupt Alternativen, die dein Team wirklich nachhaltig stärken können? Einfache Fragen verlangen nach einfachen Antworten: Ja, Teamevents lohnen sich dann, wenn du sie richtig machst. Wir zeigen dir wie’s geht.

TL;DR:

Kurz gesagt, professionelle Teambuilding-Maßnahmen können ein mächtiges Tool sein, um die Leistung deines Teams zu verbessern. Dazu muss man allerdings in die Tiefe gehen. Mit viel Spaß, aber ohne Plan in dein nächstes Teambuilding reinzuspazieren, wird nicht die erhofften Ergebnisse liefern. Es ist wichtig, den Unterschied zwischen Teambuilding und Team-Bonding zu kennen. Dann kannst du mit lustigen Team-Bonding-Aktivitäten für eine gute Zeit sorgen, aber mit echten, professionellen Teambuilding-Aktivitäten an Problemen und ernsten Themen arbeiten.

Bringt Teambuilding wirklich was?

Würde man verschiedenste Unternehmen befragen, könnte man wohl mit ähnlichen Antworten rechnen: Im Laufe der letzten Jahre ist die Effektivität von Teambuilding-Maßnahmen eindeutig gesunken. Aber warum? Unzählige Statistiken über die Wirksamkeit von Teambuilding-Maßnahmen versprechen genau das Gegenteil. Um das zu beantworten, braucht es einen kurzen Exkurs in die Geschichte von Teambuilding.

In den „Roaring Twenties“ wurde nicht nur in dunklen Kellerbars der Charleston getanzt, sondern auch Teambuilding-Geschichte geschrieben. Im Zuge der Hawthorne-Studien wurde Ende 1920 untersucht, welche Auswirkungen unterschiedliche Arbeitsbedingungen auf Arbeitnehmer*innen haben. Die Studie ergab, dass eine gemeinsame Gruppenidentität die Teamleistung, die Arbeitsqualität und die Zufriedenheit immens verbessert:

  • Die Vorgesetzten zeigten ein persönliches Interesse an der Arbeit und den Erfolgen jeder*s Einzelnen. Arbeitnehmer*innen fühlten sich von ihren Vorgesetzten unterstützt, wodurch Feedback wertvoller wurde.
  • Mitarbeitende war stolz auf ihre eigenen Aufgaben. Dieses Gefühl wurde durch das Interesse von Außenstehenden, Kolleg*innen und Führungskräften zusätzlich bestärkt. Das Vertrauen in die Gruppe als Ganzes wuchs.
  • Das Team wurde frühzeitig über Veränderungen informiert und in Entscheidungen eingebunden.

Diese Studie hat den Trend zur Kultivierung effektiver und effizienter Teams in vielen Unternehmen erst richtig in Gang gebracht. Die drei oben genannten Aspekte bildeten den Kern von Teambuilding. Das tun sie auch heute noch. Im Laufe der Zeit zeigte sich jedoch, dass Teambuilding-Veranstaltungen für viele zu unspektakulär waren. Die intensive Beschäftigung mit ernsten Themen macht nicht immer Spaß, und so wurde Teambuilding mehr und mehr auf das Vergnügen ausgerichtet. Um den Teamgeist zu verbessern, sollten die Mitarbeiter*innen keine Angst vor der Erfahrung haben, richtig? Der Grundgedanke „Wir wollen die Art und Weise unserer Zusammenarbeit verbessern“ ist immer noch vorhanden. Das Ergebnis ist jedoch weit weniger überzeugend.

Haben sich Teambuilding-Events verändert?

Klar, seit den 20ern hat sich viel verändert. Unserer Erfahrung nach, Mitarbeitende aktuell folgendermaßen zu Teamevents: Viele hassen sie, die meisten Mitarbeiter*innen ertragen sie und nur wenige genießen sie wirklich. Schauen wir uns an, warum das so ist:

  • Einmal und nie wieder: Ohne Regelmäßigkeit keine Ergebnisse. Ja, nach dem jährlichen Bowling-Ausflug kennen sich Teammitglieder wahrscheinlich etwas besser. In der Woche drauf ist die Stimmung im Büro wahrscheinlich beschwingter als sonst. Darüber hinaus wird sich der Arbeitsalltag allerdings nicht großartig verändern. Ohne regelmäßige, sinnvolle Interaktionen im Team bleiben kostspielige Events erfolglos.
  • Kein Fokus auf eigentliche Probleme: Kommunikation, Zusammenarbeit und Teamwork: Das sind die vagen Schlagworte, die durch Teambuilding angeblich verbessert werden sollen. Was aber, wenn diese Aspekte gar nicht die eigentlichen Kernprobleme deines Teams sind? Hinter schlechter Kommunikation oder Zusammenarbeit stecken meist tiefgehendere Probleme, die es in intensiven Work-Sessions gilt herauszufinden.
  • Nicht jede*r fühlt sich wohl: Seien wir ehrlich, manche Teambuilding-Aktivitäten sind unangenehm, peinlich, langwierig und einfach völlig sinnlos. Wenn Büroangestellte zu exotischen Tanzkursen gezwungen werden, sollte man nicht mit Freudensprüngen rechnen. Die Komfortzone zu verlassen ist zwar wichtig, aber Mitarbeitende sollten das Teambuilding trotzdem mit einem guten Gefühl verlassen.
  • Alkohol: Ein paar feierliche Drinks unter Kolleg*innen haben noch nie geschadet, vor allem nach einem langen Teambuilding-Tag. Viele Veranstaltungen sind jedoch nur ein Vorwand, um zu feiern und zu trinken. Diese Art von Teambuilding wird dir nicht die gewünschten Ergebnisse liefern.

Beziehungen sind nicht das Problem

Kollegiale Beziehungen sind nicht das Problem: Das hat auch das Unternehmen Mars erkannt. Nach vielen gescheiterten und teuren Teambuildingevents, suchte Mars nach alternativen Wegen, um ein erfolgreiches Team aufzubauen. Man kam zu dem Schluss, dass die Beziehungen zwischen den Teammitgliedern bereits gut waren. Zusammenarbeit fand trotzdem nicht statt.

Durch interne Umfragen wurde ermittelt, wie Mitarbeitende aktuell zu Prioritäten, Zielen und möglichen Sorgen im Unternehmen standen. Daraus ergab sich folgendes Bild ergab: Mitarbeitende erfreuen sich an ihren Aufgaben. Sie übernehmen die Tasks, in denen sie gut sind, gerne selbst. Für Zusammenarbeit bleibt da wenig Platz: Warum sollte man einen Prozess unübersichtlicher und komplizierter machen, wenn alleine in kürzerer Zeit großartige Ergebnisse erzielt werden?

Beeinflusst die Teambuilding-Art die Effektivität?

Was dieses Beispiel beweist: Ohne intensive Workshops, schwierige Gespräche und externe Unterstützung ist es nahezu unmöglich, die Teamleistung nachhaltig zu verbessern. Das bedeutet allerdings noch lange nicht, dass du auf unterhaltsame Teambuilding-Events komplett verzichten musst.

Der Unterschied zwischen Teambuilding und Team-Bonding

Letztendlich ist gegen Hochseilgärten, Karaoke-Abende und Firmenpicknicks absolut nichts einzuwenden. Allerdings fallen diese Aktivitäten eher in die Kategorie Team-Bonding als Teambuilding. Ideal, um die bereits bestehenden Beziehungen im Team zu verbessern, aber nutzlos, wenn es um tiefgehende Themen geht.

By the way:

Teambuilding und Team-Bonding sind keineswegs auf Offline-Veranstaltungen beschränkt. Du willst den Beweis? Schau dir unser breites Angebot an online Teambuilding-Veranstaltungen an.

So maximieren wir bei teamazing die Teambuilding-Effektivität

Wir sind selbst ein Teambuilding-Unternehmen und haben daher die meisten Aktivitäten bereits auf Herz und Nieren geprüft. So geht Teambuilding bei uns: In der Regel treffen wir uns einmal im Jahr, um eine intensive Teambuilding-Veranstaltung durchzuführen. Und wenn wir Teambuilding sagen, meinen wir auch Teambuilding. Hier beschäftigen wir uns mit tiefgreifenden Themen wie unseren Unternehmenswerten, sprechen Konflikte an und bereiten uns auf mögliche zukünftige Herausforderungen vor.

Bei unserer letzten Teambuilding-Veranstaltung im September 2022 ging es beispielsweise um die Implementierung einer neuen Unternehmenskultur und alle damit verbundenen Probleme. Um die Stimmung zwischendurch aufzulockern, haben wir uns auf eine lustige Schnitzeljagd begeben. Für viele war es der Höhepunkt des Wochenendes und ein perfektes Beispiel dafür, wie unterhaltsame Teambuilding-Aktivitäten eine wertvolle Bereicherung für dein Event sein können.

Die meisten Teams, mit denen wir arbeiten, haben einen ähnlichen Ansatz. Sie planen eine Weihnachtsfeier, Kick-Off Event oder ein Seminar und wünschen sich ein unterhaltsames Rahmenprogramm, das den Teilnehmer*innen die Möglichkeit gibt, durchzuatmen und neue Energie zu tanken, bevor sie sich auf das nächste schwere Thema stürzen müssen. Wir stellen fest, dass Team-Bonding-Übungen das Team oft auf mögliche Probleme oder Verbesserungspotenziale aufmerksam machen. Dann kommt der Wunsch, tiefer einzutauchen, von selbst. Kund*innen buchen Workshops zu den Themen Kommunikation, Resilienz oder Zusammenarbeit: Hier bekommen sie die Chance, wirklich in die Tiefe zu gehen und ihre Probleme tatsächlich anzugehen.

Effizientes Teambuilding? Es liegt an dir!

So, hier ist die Antwort auf die Frage: Funktioniert Teambuilding wirklich? Das hängt ganz von deinem Ansatz ab. Es gibt eine Vielzahl von Teambuilding-Angeboten. Manche sind wirklich gut, und manche wahrscheinlich nicht das Richtige für dich. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Man muss sie zur richtigen Zeit und in der richtigen Umgebung durchführen. Wann und wie das ist? Das kannst nun du herausfinden, indem du dich auf dein Team einlässt und dessen Arbeitsstil, Stärken, Schwächen und Persönlichkeiten kennenlernst.

VIDEO: So schaffst du ein effektives Team (Englisch)

FAQs zu Teambuilding-Effektivität

Teambuilding ist ein sehr gut erforschtes Thema, sodass man zu fast jedem Aspekt von Teambuilding Statistiken finden kann. Sie sollten jedoch immer mit Vorsicht genossen werden. Statistiken müssen nicht deine individuellen Erfahrungen widerspiegeln. Ob Teambuilding-Aktivitäten effektiv sind oder nicht, lässt sich nicht messen. Die Erfahrung hängt davon ab, wie du die Teambuilding-Maßnahmen nutzt. Bist du auf der Suche nach einer lustigen Veranstaltung als Ergänzung zu einer betrieblichen Weihnachtsfeier oder einem Kick-off-Event? Oder hat dein Team ernsthafte Probleme, die du aufarbeiten musst? Bedenke diese Fragen, bevor du dich für ein Teambuilding entscheidest.

Richtig durchgeführt, kann Teambuilding die Leistung immens verbessern. Insbesondere bei der Arbeit an tiefergehenden Themen kann jede Teambuilding-Aktivität genau auf die individuellen Bedürfnisse deines Teams abgestimmt werden. Folglich wird sich die Leistung verbessern.

Teambuilding schafft Zeit und Raum für deine Mitarbeiter*innen, um aktiv an dringenden Themen und Problemen zu arbeiten oder sich auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten. Im Arbeitsalltag können diese Aspekte leicht untergehen. Bei Teambuilding-Veranstaltungen können sich die Mitarbeiter*innen darauf konzentrieren, Lösungen zu finden, die sie in ihr Arbeitsleben mitnehmen können. Dein Team wird dadurch leistungsfähiger sein.