Bunte Wände, Großraumbüros und ein Kicker – Was die Gestaltung der Büroräume angeht, reichen weiße Wände und graues Mobiliar heute nicht mehr. Wir haben uns gefragt, was ein Büro wirklich zu einem attraktiven ergonomischen Arbeitsplatz und produktiven Wohlfühlort macht. Hier eine kleine Checkliste für euch.

Ergonomischer Arbeitsplatz bei teamazing

Die Beschaffenheit des Arbeitsplatzes trägt maßgeblich zur Produktivität der Mitarbeiter bei. Ergonomie, Raumklima und Struktur des täglichen Umfelds sind dabei wesentliche Kernpunkte eines modernen Büros.

Um ein Büro zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen, erscheinen zunächst altbekannte – vor allem gesundheitliche – Aspekte relevant. Das Wort Ergonomie verbinden viele nur mit „richtig sitzen“. Doch Ergonomie ist wesentlich mehr als das. Auch, wenn das richtige Sitzen und ein an den angepasster Drehstuhl schon einmal ein guter Start ist.

Ergonomie am Arbeitsplatz

Mann fällt um, weil er nicht ergonomischen Bürostuhl hat

Die Ausrichtung des Arbeitsplatzes sollte optimal sein. Na klar! Gerade, wenn du an einem Bildschirmarbeitsplatz sitzt, sind Schreibtischhöhe und ein ergonomischer Bürostuhl sehr wesentlich. Die Beine sollten mindestens in einem 90-Grad-Winkel angewinkelt sein und die Arme in einem 90- bis 100-Grad-Winkel auf dem Tisch liegen. Sind Schreibtisch, Stuhl, Monitor, Tastatur und Maus des Bildschirmarbeiters nicht richtig ausgerichtet, kann das langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen. Und die braucht niemand.

Ergonomische Farben

Zudem sollte auch die Farbe an der Wand gut durchdacht sein. Sie trägt entscheidend zur Attraktivität des Arbeitsplatzes bei – und wirkt sich auf das Verhalten der Mitarbeiter aus. Für ein produktives und ergonomisches Arbeitsumfeld sind Farben wie Türkis, Blau, Lila, Indigo oder Purpur weniger geeignet. So hübsch sie auch sind. Generell sollte auf knallige Farben verzichtet werden. Empfehlenswert sind stattdessen sämtliche Pastelltöne wie Beige, Naturweiß, zartes Gelb oder Rosa.

Das ideale Raumklima

 

Auch das Raumklima trägt dazu bei, dass ein Büro zu einem attraktiven Arbeitsplatz wird. So sollte die Temperatur mindestens 20 Grad betragen und die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent  liegen. Wissenschaftliche Studien haben dabei gezeigt, dass Mitarbeiter bei höherer Raumtemperatur (25 Grad) produktiver und effektiver arbeiten als in kühleren Räumen (20 Grad). Ganz anders sehen das große Player wie etwa Facebook oder Google, die ihre Büros gerne auch mal auf Temperaturen weit unter 20 Grad kühlen. Auch, wenn diese Praxis vielleicht die Produktivität steigert, mit Ergonomie hat das Ganze nichts zu tun.

Pflanzen und Licht

Pflanzen können ebenfalls zum Raumklima beitragen. Sie bringen Sauerstoff in die Luft und tragen zum Ambiente bei, weil sie einfach hübsch anzusehen sind. Zusätzlich regen auch Sonnenlicht oder indirekte Beleuchtung unsere grauen Zellen an. Steht der Schreibtisch also nah am Fenster oder ist das Büro durch indirektes Licht beleuchtet, lässt es sich gleich viel leichter denken. Generell ist zu beachten, dass die Lichtverhältnisse gut angepasst sind und der Arbeitsplatz gut ausgeleuchtet ist, um eine Überanstrengung der Augen zu vermeiden.

Art des Büros

Leute fahren im Großraumbüro Boot

Abgesehen von den eher klassischen Themen der Büroraumgestaltung treibt uns in den vergangenen Jahren vermehrt die Frage der Büroaufteilung umher. So sind Großraumbüros aktuell total angesagt. Trotz des Trends und der Vorteile der kurzen Kommunikationswege bieten diese jedoch kaum Privatsphäre, was für die Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter ebenfalls wichtig ist. Reine Einzel- oder Doppelbüros müssen es aber auch nicht sein. Angesagte Arbeitgeber setzen momentan auf einen bunten Mix von Räumen, in denen die Mitarbeiter ungestört arbeiten oder sich austauschen können. Hierdurch wird das Büro zu deinem produktiven Wohlfühlort. Diese flexiblen Arbeitsräume fördern zudem, dass die Mitarbeiter auch mal vom Arbeitsplatz aufstehen und sich bewegen – was wieder den anfangs genannten gesundheitlichen Aspekt aufgreift.

Und natürlich: Ein Kicker!

Eine immer wieder diskutierte Frage bei der Bürogestaltung ist, ob ein Kicker ins Büro gehört oder nicht. Chefs fürchten häufig, dass ihre Mitarbeiter dadurch zu viel spielen und nicht mehr genug arbeiten.  Arbeitnehmerschützer geben hingegen zu bedenken, dass die Mitarbeiter durch ein solches Freizeitangebot noch länger im Büro gehalten und dazu verleitet werden, ihr Leben außerhalb des Unternehmens zu vernachlässigen. Vor allem die Generation Y verlangt jedoch nach solchen Angeboten und möchte damit von Arbeitgebern umworben werden. Zudem können Teams hierdurch ihr Miteinander stärken, was sich positiv auf den Arbeitsprozess auswirkt.  Schlussendlich bleibt es den Führungskräften überlassen, gegebenenfalls konkrete Spielregeln (feste Kickerzeiten o.ä.) festzulegen. Da es aber Ziel sein sollte, die Mitarbeiter so zu fördern, dass sie eigenverantwortlich Entscheidungen treffen können, könnte dies auch ihr Kickerverhalten einschließen.

Mit einer ordentlichen Ausstattung und einer schönen Farbe sowie Licht und Pflanzen lässt sich dein Büro leicht als attraktiver und ergonomischer Arbeitsplatz gestalten. Mit einer modernen Raumaufteilung – vor allem einem Mix aus verschiedenen Bereichen – und eventuell auch einem Kicker, wird es dabei zu einem produktiven Wohlfühlort. Denn Ergonomie heißt, dass der Arbeitsplatz an den Mensch angepasst wird, und nicht umgekehrt. Und wer den Arbeitsplatz aktiv ergonomisch gestaltet, schafft damit langfristige Vorteile für Unternehmen und Mitarbeiter.

Mann stimmt Ergonomie im Büro zu