Unter Risikomanagement versteht man das Erfassen und Steuern betriebswirtschaftlicher Risiken.

Als unternehmerisches Risiko bezeichnet man grundsätzlich das Wagnis, welches man im Zuge einer jeden unternehmerischen Tätigkeit eingeht. Ziel des Risikomanagements ist es, negative Ereignisse, die sich während einer unternehmerischen Tätigkeit auftun können, zu minimieren und zu kontrollieren.

Durch eine Unternehmenswelt, die sehr stark von Dynamik und Komplexität geprägt ist, braucht es Frühwarnsysteme, welche Risiken ausloten und durch die es möglich ist, Strategien an die jeweiligen Bedingungen anzupassen. Dabei sollen interne, aber auch externe Risiken erfasst werden.

Ziele des Risikomanagements

  • Risiken – die den Unternehmenserfolg beeinträchtigen können – aufdecken und bewältigen
  • Entwicklung von Strategien um Risiko zu minimieren
  • Keine Eliminierung aller Risiken – sonst würden auch Chancen verpasst werden – sondern eine Balance zwischen Chancen und Risiken finden

Die 3 Prozessschritte des Risikomanagements

  1. Risikoidentifikation

Der erste Schritt ist die Risikoidentifikation. In dieser Phase werden Risiken bestimmt, sowie ihre Eigenschaften dokumentiert. Das Aufgreifen einzelner Bedrohungen für ein laufendes Projekt hat den Vorteil, dass durch diese systematische Vorgehensweise relativ wenig Risiken übersehen werden und schon in einem frühen Stadium Maßnahmen festgelegt werden können. Das Dokumentieren der einzelnen Risiken, bietet die perfekte Basis für die anschließende Risikoanalyse

Die Instrumente zur Risikoidentifikation

  • Besichtigungsanalyse – Was passiert tatsächlich?
  • Dokumentenanalyse – Analyse von Verträgen u.dgl.
  • Organisationsanalyse – eventuelle Mängel in der Struktur
  • Teambefragung – das Team in das Risikomanagement integrieren
  • Checklisten – Beobachtung externer Faktoren ( Technologie, Markt usw…)
  1. Risikoanalyse

Die Risikomessung bzw. –analyse ist das Herz des Risikomanagements. Die im ersten Schritt dokumentierten Risiken, werden nun untersucht und bewertet. Nach Eintrittswahrscheinlichkeit, sowie nach Größe der Auswirkung, wird das Gefahrenpotenzial ermittelt.

Für die Messung werden quantitative und qualitative Messmethoden herangezogen:

Quantitative Methoden

In diesem Bereich werden sowohl analytische (etwa Value at Risk Methode), als auch Simulationsverfahren angewendet. Mit deren Hilfe wird anhand Vergangenheitsdaten die Zukunft prognostiziert.

Qualitative Methoden

Durch Scoring-Modelle werden die Risiken, die nicht direkt messbar sind, quantifiziert.

Nach der Messung kommt es zur Analyse der Ergebnisse und somit zur Ermittlung des Gefahrenpotenzials.

  1. Risikosteuerung

Die Risiken wurden identifiziert, dokumentiert und hinsichtlich Gefahrenpotenzial analysiert. Im nächsten und letzten Schritt, beschäftigt man sich mit der Frage, welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um Risiken zu steuern.